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Deutsche Mittelstädte: attraktive Alternativen für Eigenheimkäufer

Deutsche Mittelstädte: attraktive Alternativen für Eigenheimkäufer

Wer in Deutschland Wohneigentum erwerben will, findet in Mittelstädten häufig attraktive Alternativen zu den großen Metropolen und Ballungsgebieten. Das geht aus dem aktuellen WohnBarometer von ImmoScout24 hervor, das aktuelle Entwicklungen am deutschen Wohnimmobilienmarkt analysiert. Demnach lagen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand im vierten Quartal 2021 bundesweit um 17,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Bei Neubauten belief sich der Preisanstieg im Vorjahresvergleich auf 14,9 Prozent.

Vergleicht man die Preisentwicklung an einzelnen Standorten im Detail, dann zeigt sich, dass vor allem deutsche Mittelstädte ungeachtet der hohen Preisdynamit attraktive Rahmenbedingungen für Eigenheimkäufer bieten und sich damit als Alternative zu einem Kauf in einer der Top-7-Metropolen beziehungsweise den großen Ballungsgebieten empfehlen. Das günstigste Preisniveau unter den analysierten Städten wurde in Zwickau festgestellt, wo eine 2-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern bei einem Quadratmeter-Preis von durchschnittlich 1.245 Euro rund 99.600 Euro kostet. Im bundesweiten Durchschnitt sind Bestandswohnungen mit 2.621 Euro pro Quadratmeter mehr als doppelt so teuer. In Gera, Cottbus, Kaiserslautern und Schwerin liegen die Preise ebenfalls unterhalb des Bundesdurchschnitts, während die Preise in Mittelstädten wie Ratingen, Ludwigsburg und Konstanz mit 3.554 Euro, 4.540 Euro bzw. sogar 5.421 Euro signifikant höher sind.

Bezüglich der Preissteigerungen lagen Ratingen und Flensburg mit 25 bzw. 21 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2020 an der Spitze, während die Konstanz, Cottbus und Zwickau mit drei, vier bzw. fünf Prozent die geringsten Preissteigerungen verzeichneten. Bemerkenswert sind die Unterschiede zur jeweils nächstgelegenen Metropole. So ist Berlin mit durchschnittlich 4.709 Euro pro Quadratmeter für eine Eigentumswohnung im Bestand rund dreimal so teuer wie Cottbus, und auch im Neubau liegt Cottbus mit 3.153 Euro pro Quadratmeter deutlich unter den Preisen in der Bundeshauptstadt. Und in Schwerin kosten Bestandswohnungen nur etwa halb so viel wie in Hamburg, obwohl die Fahrzeit zwischen beiden Städten mit der Bahn weniger als eine Stunde beträgt, und die mecklenburgische Landeshauptstadt somit durchaus für Pendler mit Arbeitsplatz infrage kommt. Dies gilt umso mehr für diejenigen, die sich nur an einem Teil der Arbeitstage im Büro aufhalten und in der übrigen Zeit von zu Hause aus arbeiten oder auf Geschäftsreisen sind.

„Die Analysen von ImmoScout24 fokussieren sich auf Städte mit mindestens 80.000 Einwohnern und die Ergebnisse bestätigen unsere Beobachtungen. Nach unserer Erfahrung sind ähnliche Trends auch noch in deutlich kleineren Städten feststellbar, in Brandenburg zum Beispiel in Eberswalde, Fürstenwalde sowie einer Reihe von weiteren Orten“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Die Attraktivität dieser Standorte gründet sich darauf, dass größere Städte in Reichweite liegen, das Preisniveau vor Ort jedoch deutlich günstiger ist, obwohl die im Alltag benötigte Infrastruktur im selben Maß und vorhanden und mitunter sogar noch besser ist.“