Immobiliennews

Mietentwicklung zeigt angespannten Berliner Markt und Attraktivität des Umlands

Mietentwicklung zeigt angespannten Berliner Markt und Attraktivität des Umlands

Die Angebotsmieten für Wohnungen in Berlin sind 2021 durchschnittlich um rund vier Prozent auf 10,55 Euro pro Quadratmeter und Monat gestiegen, obwohl die Einwohnerzahl Berlins während der Corona-Pandemie um mehr als 5.000 Personen zurückgegangen ist. Das geht aus dem soeben aktuellen Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) für das Jahr 2021 hervor. Im vorangegangenen Jahr hatten die durchschnittlichen Angebotsmieten bei 10,14 Euro pro Quadratmeter und Monat gelegen, wobei hier ein Einfluss des im April 2021 vom Bundesverfassungsgericht für unwirksam erklärten „Berliner Mietendeckels“ zu beobachten gewesen war.

Besonders deutlich stiegen die Mieten in den Innenstadtbereichen von Berlin, wo sie fast flächendeckend mehr als 13,00 Euro pro Quadratmeter und Monat erreichten. Parallel zur Entwicklung am Berliner Mietwohnungsmarkt stiegen auch die Mieten in den umliegenden Gemeinden. Hier lag der Median der Angebotsmieten nach Angaben der IBB 2021 bei 10,51 Euro pro Quadratmeter und Monat.

„Die neuesten Zahlen der IBB zeigen, dass sich der Abstand des Mietniveaus im Berliner Speckgürtel gegenüber dem in der Bundeshauptstadt selbst zuletzt auf ein Minimum verringert hat. Dies belegt die hohe Attraktivität des Umlandes für Menschen, die sich neu in der Metropolregion niederlassen, aber auch für Berlinerinnen und Berliner, die seit einigen Jahren zunehmend außerhalb der Stadtgrenze auf Wohnungssuche gehen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Regelrecht schockierend, wenn auch nicht ganz überraschend, ist die Entwicklung der Wohnungsfertigstellungen in Berlin. Ihre Zahl belief sich 20201 auf insgesamt 16.337 Einheiten. Es wurden also 2.662 Wohnungen weniger fertiggestellt als noch im Jahr 2020. Das lässt sich nicht allein mit gewissen pandemiebedingten Verzögerungen von Bauvorhaben erklären, die es hier und da durchaus gegeben hat. Vielmehr gingen die Wohnungsbaugenehmigungen in Berlin schon lange vor der Pandemie immer weiter zurück, und es ist nur logisch, dass sich eine solche Entwicklung irgendwann auch in der Zahl tatsächlich gebauten Wohnungen niederschlägt. Insofern war das Jahr 2021 das traurige Ergebnis von fünf Jahren Rot-Rot-Grün in Berlin. Die vergangene Legislaturperiode war von dirigistischen Eingriffen in den Wohnungsmarkt und einer immer stärkeren Verknappung des Wohnungsangebots geprägt, obwohl stattdessen massiver Wohnungsneubau notwendig gewesen wäre. Insofern spiegelt die Mietentwicklung auch die Versäumnisse der Berliner Wohnungspolitik wider, die in den kommenden Jahren dringend aufgeholt werden müssen.“