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Wohnmarktreport Berlin zeigt erneut deutlichen Anstieg der Neuvertragsmieten

Wohnmarktreport Berlin zeigt erneut deutlichen Anstieg der Neuvertragsmieten

Die Angebotsmieten für Wohnungen in Berlin sind im Jahr 2024 erneut deutlich gestiegen und lagen im Durchschnitt bei 15,79 Euro pro Quadratmeter. Damit wies Berlin die dritthöchsten Angebotsmieten unter allen deutschen Städten nach München (21,69 Euro) und Frankfurt am Main (16,24 Euro) auf. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des Wohnmarktreports Berlin 2025, den der Immobilienfinanzierer Berlin Hyp und der globale Immobiliendienstleister CBRE am 19. Mai 2025 gemeinsam veröffentlicht haben. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Berliner Angebotsmieten um zwölf Prozent. Wenngleich der Zuwachs damit etwas moderater ausfiel als 2022 bis 2023 (+20 Prozent), war es doch der stärkste Anstieg der Mietpreise innerhalb der sieben einwohnerstärksten Städte Deutschlands.

Der wachsende Druck auf den Markt, der aus der anhaltend starken Nachfrage bei weiterhin zu geringem Neubau resultiert, zeigt sich dem Wohnmarktreport zufolge auch an der Entwicklung des marktaktiven Leerstands. Diese habe in Berlin bei 0,3 Prozent gelegen und damit auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Seit 2018 sei der Leerstand in Berlin um 0,4 Prozentpunkte zurückgegangen. Aktuell liege Berlin beim Leerstand mit Hamburg und Stuttgart gleichauf, und nur in München sowie in Frankfurt am Main sei der Leerstand an den Wohnungsmärkten mit jeweils 0,1 Prozent noch geringer. Nach Einschätzung von Michael Schlatterer, Managing Director Retail Valuation bei CBRE, bleibt der Berliner Wohnungsmarkt trotz zahlreicher Neubauprojekte angespannt. „Es gibt einfach zu wenig verfügbaren Wohnraum, während die Bevölkerung weiterwächst“, so der Experte. Ein kleiner Lichtblick sei das größere Angebot von Mietwohnungen, die 2024 inseriert wurden.

Bei den Angebotspreisen für Eigentumswohnungen war 2024 im Durchschnitt aller Marktsegmente ein leichter Rückgang um 0,9 Prozent auf 5.696 Euro pro Quadratmeter zu verzeichnen. „Die geopolitischen Spannungen und die daraus resultierende Unsicherheit sowie das höhere Zinsniveau im Vergleich zur fast Null-Zinsphase machen sich auf dem Markt für Eigentumswohnungen bemerkbar“, kommentiert Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp, diese Entwicklung. Die Angebotspreise für Mehrfamilienhäuser seien 2024 um 4,4 Prozent auf 3.041 Euro pro Quadratmeter zurückgegangen, womit Klaus zufolge die Rekalibrierung des Immobilienmarktes an das neue Preisniveau nahezu abgeschlossen sein sollte. Aufgrund des Mangels an Wohnraum und den damit verbundenen Mietsteigerungen sowie der Krisenresilienz von Wohnimmobilien sehe man inzwischen auch wieder verstärktes Interesse von institutionellen Investoren, und insbesondere Core- und Core-Plus-Bestände würden dabei eine größere Rolle spielen als 2024.

„Vergleicht man die Entwicklung des vergangenen Jahres in Berlin mit anderen Städten, dann fällt auf, dass der Spielraum für Preisrückgänge hier offenbar wesentlich geringer war als an manchen anderen Standorten. Das starke Mietwachstum in Verbindung mit dem unverändert knappen Angebot dürfte dafür der ausschlaggebende Grund sein und auch in den kommenden Jahren für attraktive Rahmenbedingungen aus Investoren- und Vermietersicht sorgen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Dies gilt für institutionelle Investoren ebenso wie für private Kapitalanleger.“