
Die Stimmung im Wohnungsbau in Deutschland hat sich im Juli 2025 spürbar verbessert. Dies gab das ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. in einer Mitteilung vom 22. August 2025 bekannt. Darin heißt es, der ifo-Geschäftsklimaindex sei von minus 25,8 auf minus 23,5 Punkte gestiegen. Vor allem mit Blick auf die Zukunft seien die Unternehmen weniger skeptisch. Darüber hinaus habe sich aber auch ihre Bewertung der aktuellen Lage leicht aufgehellt. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen, sagte dazu: „Die Unternehmen im Wohnungsbau schöpfen vorsichtig Hoffnung.“ Von Optimismus sei man aber noch weit entfernt. Zwar habe sich die Lage etwas entspannt, doch bleibe die Unzufriedenheit immer noch hoch.
Verbesserungen gab es offenbar auch bei der Auftragslage der im Wohnungsbau tätigen Unternehmen. Der Anteil der Firmen mit Auftragsmangel ging von 47,9 Prozent auf 46,1 Prozent zurück und erreichte damit den niedrigsten Stand seit August 2022. Parallel dazu reduzierte sich die Stornierungsquote von 9,0 Prozent auf 8,2 Prozent. Wohlrabe kommentierte dies mit dem Hinweis, dass die Richtung stimme, der Wohnungsbau aber mehr brauche als politische Ankündigungen. Die Erholung könne sich nur dann verstetigen, wenn der Wohnungsbau-Turbo tatsächlich zündet. Außerdem werde eine nachhaltige Besserung auch davon abhängen, wie sich die Finanzierungskosten angesichts der jüngsten Leitzinssenkungen entwickeln.
„Die positiven Signale sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Wohnungsbau in Deutschland in der Praxis nach wie vor mit Problemen wie hohen Kosten, bürokratischen Bauvorschriften und langwierigen Genehmigungsverfahren konfrontiert sieht“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Die Politik sollte den Hinweis des ifo-Instituts ernst nehmen und dafür sorgen, dass die geplanten Maßnahmen zur Stimulierung des Wohnungsbaus schnellstmöglich umgesetzt werden und eine positive Wirkung am Markt entfalten können. Gleichzeitig sollte tunlichst alles unterlassen werden, was mehr Reglementierung bedeutet und Investitionsanreize wieder zunichtemachen würde, insbesondere weitere Verschärfungen im Mietrecht.“