
Die Einstiegspreise für Immobilien sind nach Einschätzung deutscher institutioneller Investoren zurzeit deutlich attraktiver als im vorigen Jahr. Das berichtete die Immobilienzeitung am 16. September 2025 unter Berufung auf eine jährlich durchgeführte Umfrage von Universal Investment. Demnach sahen 38 Prozent der Befragten die Preise in Deutschland als „niedrig oder fair“ an, während diese Meinung im Vorjahr nur von 18 Prozent der Umfrageteilnehmer vertreten worden war. Mit Blick auf die übrigen europäischen Märkte werde diese Einschätzung inzwischen sogar von der Hälfte der Befragten vertreten, 2024 waren es lediglich 29 Prozent. Als „hoch, aber akzeptabel“ beurteilten 48 Prozent der Umfrageteilnehmer das gegenwärtige Preisniveau; im Vorjahr waren noch 65 Prozent dieser Meinung gewesen. Inakzeptabel hoch seien Preise in Deutschland nur noch für eine Minderheit von 14 Prozent der Befragten. Für das kommende Jahr rechne die Mehrheit der Befragten mit steigenden Immobilienpreisen in Deutschland sowie im übrigen Europa.
Weiter heißt es in dem Beitrag, die Perspektive der befragten Investoren auf die deutschen Preise sei deshalb so wichtig, weil sie weiterhin vor allem am deutschen Heimatmarkt investieren wollen. Bei den künftig geplanten Immobilieninvestitionen seien 55 Prozent der Zielsumme für Investments in Deutschland vorgesehen, während 32 Prozent in andere europäische Länder fließen sollten. Jeweils fünf Prozent seien für Investments in Nordamerika beziehungsweise im asiatisch-pazifischen Raum vorgesehen. Differenziert nach einzelnen Immobiliennutzungsarten, soll vor allem der Anteil der Wohnimmobilien ausgebaut werden. Diese machen aktuell 21 Prozent der von den Befragten gehaltenen Bestände aus, angestrebt wird jedoch eine Allokation von 26 Prozent. Bei Büroimmobilien liegt der aktuelle Anteil bei 37 Prozent, die Zielallokation hingegen nur noch bei 27 Prozent. Unklar sei jedoch, wie stark sich dieses Interesse in Ankäufen niederschlagen wird, weil die Immobilienquote nach Angaben der Befragten auf Jahressicht stabil bleiben und nicht ausgebaut werden solle.
„Die Einschätzungen der institutionellen Investoren, die in dieser Umfrage zum Ausdruck kamen, vervollständigen ein Bild, das sich inzwischen bereits seit einigen Monaten immer deutlicher abzeichnet. Nach den Rückgängen bei Preisen und Transaktionsvolumina in den beiden vorherigen Jahren wenden sich sowohl private als auch institutionelle Investoren inzwischen wieder stärker dem Immobilienmarkt zu. Und dabei stehen Wohnimmobilien besonders im Fokus“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Insofern überrascht es nicht, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer von einem höheren Preisniveau im kommenden Jahr ausgeht. Wer über einen Wohnimmobilienkauf nachdenkt, sollte diesen Aspekt nicht aus dem Blick verlieren.“