Der Erwerb von Wohneigentum wird für junge Menschen in Deutschland immer schwieriger. Das berichteten die „Tagesschau“ vom 17. Dezember 2025 sowie zahlreiche andere Medien unter Berufung auf eine aktuelle Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Demnach gelingt der Sprung ins Eigenheim immer weniger jungen Menschen, und Millennials müssen fast 14 Jahre sparen, um das dafür notwendige Eigenkapital aufzubauen. Das ist etwas doppelt so lange, wie die Babyboomer in den 1980er Jahren für den Immobilienerwerb sparen mussten.
Damals habe im Durchschnitt das 1,7-fache eines Jahreshaushaltseinkommens als Eigenkapital für den Kauf einer Eigentumswohnung genügt, so die Autoren der Studie. Heute dagegen seien dafür mehr als drei Jahresgehälter erforderlich. Für den Kauf eines Hauses seien früher gut dreieinhalb Jahresgehälter aufzubringen gewesen. Nachdem in der Hochphase des jüngsten Immobilienbooms zuletzt zeitweise das Siebenfache erforderlich gewesen sei, müssten potenzielle Hauskäufer gegenwärtig immer noch mit mehr als dem Fünffachen eines Jahreseinkommens rechnen.
Als Hauptursache dafür sehen die Autoren der Studie den stark gestiegenen Eigenkapitalbedarf, der vor allem auf den Immobilienpreisboom der vergangenen Jahre sowie auf höhere Grunderwerbsteuern zurückzuführen sei. Demgegenüber spiele die monatliche Belastung durch Zins und Tilgung eine geringere Rolle. Die Millennials gäben zwar rund 25 Prozent ihres Einkommens für die Hypothek aus, doch seien es bei den Babyboomern auch schon etwa 20 Prozent gewesen.
Aufgrund des stark erhöhten Eigenkapitalbedarfs seien immer mehr Menschen beim Immobilienkauf auf Unterstützung aus der Familie angewiesen und es hänge zunehmend von Schenkungen sowie Erbschaften ab, wer sich noch Wohneigentum leisten könne, so das Resümee der Studie. Dies sei ein Problem für Generationengerechtigkeit und soziale Mobilität, dem durch eine Senkung der Einstiegshürden, etwa durch eine geringere Grunderwerbsteuer, entgegengewirkt werden solle.
„Die Förderung der Eigentumsbildung ist eine wichtige Aufgabe der Politik in Deutschland und in Berlin sogar in der Landesverfassung verankert“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Wer diesen Auftrag ernst nimmt, sollte zeitnah für eine Verringerung der Grunderwerbsteuer sorgen, wenigstens für Ersterwerber von selbst genutztem Wohneigentum.“