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Standort Magdeburg: Nach Intel will auch Avnet bauen

Standort Magdeburg: Nach Intel will auch Avnet bauen

Der Chip-Zulieferer Avnet aus den USA wird in Bernburg bei Magdeburg ein Distributionszentrum für Halbleiterelektronik errichten. Auf einem rund 190.000 Quadratmeter großen Baugrundstück im Industriegebiet Bernburg-West, nur etwa  40 Kilometer südlich der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, will das Unternehmen dafür mehr als 225 Millionen Euro investieren. Insgesamt sollen hier rund 56.000 Quadratmeter Logistikfläche entstehen. Die Bauarbeiten sollen bereits im September 2022 beginnen, und die schrittweise Inbetriebnahme des neuen Verteilzentrums ist für das Jahr 2024 geplant.

Nach der im März verkündeten Entscheidung von Intel, in Magdeburg mehrere Chipfabriken errichten zu wollen, ist dies bereits die zweite Ansiedlung eines US-amerikanischen Unternehmens aus der Computerindustrie in der Region Magdeburg. Dabei wird offenbar ein hohes Tempo vorgelegt. Die „Magdeburger Volksstimme“ berichtete erst vor wenigen Tagen, dass Intel bereits die ersten Stellen für seinen neuen Standort ausgeschrieben habe. In einem in derselben Zeitung erschienenen Interview ging Christin Eisenschmid, Deutschland-Chefin von Intel, zudem auf die Hintergründe von Intels Standortentscheidungen ein. Neben der Verfügbarkeit eines flachen, altlastenfreien und erdbebensicheren Grundstücks mit einer Fläche von rund 450 Hektar – oder rund 620 Fußballfeldern – nannte die Top-Managerin noch drei weitere wesentliche Gründe, die für Magdeburg sprachen. So biete Magdeburg hervorragende infrastrukturelle Voraussetzungen, insbesondere dank seiner Lage in der Mitte Europas. Wichtige Zulieferer und Kunden seien aufgrund der guten Anbindung an Autobahnen und Flughäfen schnell erreichbar. Zudem biete die Lage am Schnittpunkt von Elbe, Mittellandkanal und Elbe-Havel-Kanal große logistische Vorteile, beispielsweise bei der Anlieferung großer Maschinen. Ein weiterer Grund sei das akademische Umfeld. In Magdeburg und weiteren Städten in maximal 100 Kilometern Entfernung gebe es sieben Universitäten sowie zahlreiche Hochschulen, und allein in Magdeburg selbst seien 20.000 Studierende in technischen Fachrichtungen immatrikuliert. Last, but not least, verwies Eisenschmid im Gespräch mit der „Magdeburger Volksstimme“ darauf, dass die Chemie zwischen allen Beteiligten von Anfang an gestimmt habe. Stadt und Land hätten die Ansiedlung von Intel zur Chefsache gemacht, die Kommunikation habe fantastisch funktioniert und man habe gespürt, dass die Stadt „hungrig ist und das Projekt unbedingt haben will“. Entscheidungen seien schnell und unbürokratisch erfolgt. Für das, was hier in knapp einem Jahr entschieden worden sei, brauche man anderenorts bis zum Dreifachen dieser Zeit.

„Für die Stadt Magdeburg und natürlich auch für den Immobilienmarkt der Region ist das bereits die zweite gute Nachricht innerhalb weniger Wochen. Schon jetzt ist ein reges Interesse von Wohnungskäufern spürbar, sei es zur Selbstnutzung oder als Kapitalanlage. Erst kürzlich haben wir die letzte Wohneinheit unseres Projekts Property Garden in Magdeburg verkauft und wir freuen uns bereits auf unsere nächsten Magdeburger Projekte, die wir hier in den kommenden Jahren realisieren wollen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Es ist beeindruckend, was sich binnen kurzer Zeit für einen Standort erreichen lässt, wenn Kommune und Investoren konstruktiv zusammenwirken.“