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Neues Förderprogramm der Bundesregierung sorgt für Enttäuschung

Neues Förderprogramm der Bundesregierung sorgt für Enttäuschung

Seit 1. März 2023 können Anträge auf Förderung im Rahmen des neuen Förderprogramms Klimafreundlicher Neubau (KFN) gestellt werden. Dafür hat die Bundesregierung insgesamt 750 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Beantragt werden kann die Förderung von Privatpersonen und Unternehmen ebenso wie von anderen Investoren, beispielsweise Genossenschaften, Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts, Kammern, Verbänden, sozialen Organisationen oder Vereinen, wenn diese ein Gebäude errichten oder zum ersten Mal kaufen wollen, das die Voraussetzungen für die Förderung erfüllt.

Während sich die Hürden für die Inanspruchnahme der Förderung gegenüber den vorherigen KfW-Förderprogrammen erhöht haben, wurde der Umfang der Förderung reduziert. So werden mit dem neuen Programm nur noch Objekte gefördert, die dem Effizienzhausstandard EH40 entsprechen, in ihrem Lebenszyklus so wenig CO2 ausstoßen, dass sie die Anforderungen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ an Treibhausgasemissionen erfüllen, und nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden. Die Förderung beträgt dann bis zu 100.000 Euro je Wohnung. Im Unterschied zu früher wird jedoch lediglich ein zinsverbilligter Kredit, aber kein Tilgungszuschuss mehr gewährt. Werden die kompletten Anforderungen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ (QNG-PLUS) oder des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Premium (QNG-PREMIUM)“ erfüllt und wird dies durch ein Nachhaltigkeitszertifikat bestätigt, kann die Förderung bis zu 150.000 Euro je Wohnung betragen.

„Für viele Marktteilnehmer ist das neue Förderprogramm eine herbe Enttäuschung. Die Förderkriterien wurden verschärft, was in der Praxis gleichbedeutend ist mit höheren Baukosten. Gleichzeitig sind die Tilgungszuschüsse entfallen, und angesichts der Immobilienpreisentwicklung und der Entwicklung der Baukosten dürfte ein maximaler Förderbetrag von 100.000 beziehungsweise 150.000 Euro vielerorts zu gering sein, um den Neubau von Wohnungen zu stimulieren. Das gilt insbesondere für die großen Metropolen und Ballungsräume, wo eigentlich die meisten Wohnungsneubauten notwendig wären, um den Bedarf auch nur annähernd decken zu können“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Auch das Gesamtvolumen des Förderprogramms ist mit 750 Millionen viel zu gering. Damit können nicht mehr als 5.000 bis 7500 Wohnungen gefördert werden. Das reicht nicht einmal ansatzweise aus, um dem Wohnungsneubau spürbare Impulse zu geben.“