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Berlin kauft rund 4.500 Vonovia-Wohnungen für rund 700 Millionen Euro

Berlin kauft rund 4.500 Vonovia-Wohnungen für rund 700 Millionen Euro

Das Land Berlin hat Deutschlands größtem Wohnimmobilienunternehmen Vonovia rund 4500 Wohnungen abgekauft. Das berichten zahlreiche Medien in dieser Woche. Laut einer Meldung von dpa werden die Wohnungen und die dazugehörigen Grundstücke, die sich zum überwiegenden Teil im Bezirk Lichtenberg befinden, von der landeseigenen Gesellschaft Howoge übernommen. Darüber hinaus erwerbe das kommunale Unternehmen gemeinsam mit der ebenfalls landeseigenen Gesellschaft Berlinovo von Vonovia insgesamt 6,9 Hektar an potenziellen Bauflächen in den Stadtteilen Buch und Lichtenberg. Der Kaufpreis für die gesamte Transaktion wurde rund 700 Millionen Euro beziffert. Er soll von Howoge und Berlinovo aus eigenen Mitteln sowie unter Einsatz von Fremdkapital, aber ohne Verwendung von Mitteln aus dem Landeshaushalt, finanziert werden.

Nach Angaben von Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller befinden sich die neu übernommenen Wohnungen vor allem in Plattenbauten in den Stadtteilen Alt-Friedrichsfelde, Fennpfuhl, am Tierpark, in der Möllendorffstraße sowie im Bereich Frankfurter Allee Süd. Außerdem enthalte das erworbene Portfolio Wohnungen in der Stienitzseestraße im Stadtteil Adlershof im Bezirk Treptow-Köpenick. Es sei insgesamt ein „sehr gepflegtes Portfolio“. Die durchschnittliche Wohnungsgröße liege bei 60 Quadratmetern, die Durchschnittsmiete betrage gut sieben Euro pro Quadratmeter und Monat. Alle Wohnungen seien an das Fernwärmenetz angeschlossen.

In der Pressemitteilung des Berliner Senats zu der Transaktion wird der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, mit den Worten zitiert: „Wir wollen in Berlin mehr Wohnungsneubau, bezahlbare Mieten und weniger Druck auf dem extrem angespannten Wohnungsmarkt in der Stadt. Mit dem Erwerb der rund 4.500 Wohnungen und der damit einhergehenden Stärkung des kommunalen Wohnens sind wir diesen Zielen einen großen Schritt nähergekommen.“

„Diese Ansicht dürften viele Fachleute aus der Immobilienwirtschaft nicht teilen. Denn für eine gewisse Entlastung des Wohnungsmarktes könnte allenfalls die zügige Bebauung der mit dem Portfolio erworbenen Baugrundstücke sorgen. Durch den bloßen Eigentümerwechsel von rund 4.500 Wohnungen entsteht schließlich kein einziger Quadratmeter neuen Wohnraums“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Ein wirklich effektiver Beitrag zur Entspannung des Berliner Wohnungsmarktes wäre es gewesen, wenn die Summe von 700 Millionen Euro nicht in den Kauf bereits existierender Wohnungen, sondern komplett in die Schaffung von neuem Wohnraum investiert worden wäre.“