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IW-Regionalranking: Drei Umland-Kreise liegen vor der Bundeshauptstadt

IW-Regionalranking: Drei Umland-Kreise liegen vor der Bundeshauptstadt

Mehrere Landkreise aus dem Berliner Umland erreichen im Vergleich der verschiedenen deutschen Regionen bemerkenswert gute Platzierungen, nicht zuletzt auch im Vergleich mit Berlin selbst. Das geht aus dem IW-Regionalranking 2024 hervor, das am 22. Mai vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW Köln) vorgestellt wurde. Bei der Erstellung des alle zwei Jahre vom IW veröffentlichten Reports haben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten zu insgesamt 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten analysiert und sich dabei auf 14 signifikante Indikatoren fokussiert, die den Erfolg einer Region erklären können. Zu diesen Indikatoren, die den drei Clustern Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität zugeordnet werden, gehören beispielsweise die Steuerkraft, die Ärztedichte, der Anteil hochqualifizierter Beschäftigter, die Kriminalitätsraten, die Verschuldung sowie die Zu- beziehungsweise Abwanderung.

Die bestplatzierte Region aus Berlin-Brandenburg war der Landkreis-Dahme-Spreewald, der im bundesweiten Vergleich den achten Platz belegte. Bessere Ergebnisse erzielten nur der Landkreis München, Mainz, Coburg, die Stadt München, der Landkreis Starnberg, Erlangen und der Main-Taunus-Kreis; Frankfurt am Main und der Hochtaunuskreis folgten erst danach auf den Plätzen neun und zehn. Mit Blick auf wirtschaftliche Großregionen in Deutschland weisen die Autoren des Reports auf deren sehr unterschiedliche Strukturen hin. So werde die Großregion Hamburg vor allem von der Hansestadt geprägt, während zu den angrenzenden Landkreisen deutliche Abstände bestünden. Umgekehrt sei es in Berlin: Neben Dahme-Spreewald erreichten auch die an Berlin angrenzenden Landkreise Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark mit den Rängen 25 beziehungsweise 43 deutlich bessere Platzierungen als die Bundeshauptstadt selbst, die auf Rang 91 liegt. Das nördliche Umland schneide nicht schlechter als mit Rang 183 ab, den Märkisch-Oderland belegt. Insgesamt liegen Berlin und seine Umlandkreise damit durchweg in der „oberen“ Hälfte der 400 untersuchten Regionen.

„Die Ergebnisse des jüngsten IW-Regionalrankings bestätigen die Einschätzungen, die sich bereits vor zwei Jahren im The Grounds Umlandreport Berlin 2022 abgezeichnet hatten“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Wer in der Metropolregion Berlin-Brandenburg in Wohnimmobilien investieren will, sollte sich bewusst auf Chancen im Umland fokussieren. Dieses fungiert längst nicht mehr nur als Ausweichregion für diejenigen, die in Berlin nicht fündig werden, sondern weist mittlerweile eine Reihe etablierter Standorte mit eigenständiger Entwicklungsdynamik auf. Das gilt insbesondere für den Bereich im Umfeld des Flughafens BER und der Tesla-Fabrik in Grünheide, aber darüber hinaus auch für eine Vielzahl anderer Kreise und Gemeinden, die durch eine verkehrsgünstige Lage, gute Infrastruktur oder Ansiedlung von Unternehmen überzeugen.“

Quelle des verwendeten Bildausschnitts: Ewald, Johannes / Hünnemeyer, Vanessa Rebecca / Kempermann, Hanno, 2024, Ländliche Regionen als Rückgrat für den Umbau der deutschen Wirtschaft? Ergebnisse des IW-Regionalrankings 2024, IW-Report, Nr. 28, Köln, S. 11