
Mehrere Medien berichteten in den vergangenen Tagen, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe die Vorgaben für Immobilienfinanzierungen gelockert und reagiere damit auf die jüngsten Entwicklungen am Wohnimmobilienmarkt. So schrieb beispielsweise das „Handelsblatt“ am 30. April 2025, die Lage am deutschen Wohnimmobilienmarkt habe sich nach Einschätzung der BaFin entspannt, weshalb sie die Kreditvorgaben für Banken gelockert und den im April 2022 eingeführten Kapitalpuffer von zwei auf ein Prozent herabgesetzt habe. Mit dem Kapitalpuffer sollten Banken Wohnimmobilienkredite absichern; Bankenverbände hatten bei der Einführung jedoch davor gewarnt, dass sich der private Wohnungsbau unter anderem deswegen verteuern werde.
Seit Mitte 2022, als der jahrelange Boom seinen Höhepunkt erreicht hatte, seien Wohnimmobilien in Deutschland deutlich günstiger geworden. Insbesondere die deutlich gestiegenen Zinsen und die damit immer teurer werdenden Kredite hätten die Käufernachfrage belastet und damit bewirkt, dass Verkäufer ihre Preisvorstellungen reduzieren mussten. Seit dem vergangenen Sommer habe es jedoch eine Stabilisierung der Immobilienpreise gegeben, so das „Handelsblatt“. Die BaFin warne aber vor weiterhin bestehenden „erhöhten Unsicherheiten“, so beispielsweise aufgrund von geopolitischen Spannungen und Handelskonflikten sowie der Konjunkturschwäche Deutschlands. Dies könne den bislang noch robusten Arbeitsmarkt belasten und die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Wohnimmobilienkrediten steigen lassen.
„Nachdem in den zurückliegenden Monaten wieder mehr positive Nachrichten von den deutschen Wohnimmobilienmärkten zu hören waren, ist die Entscheidung der BaFin zur Reduzierung des Kapitalpuffers ein weiteres wichtiges Signal. Wenn Verbraucher infolgedessen ihre Immobilienkäufe wieder günstiger finanzieren können, dürfte das dem Markt weiteren Auftrieb verleihen und das Interesse am Eigentumserwerb stimulieren. Dies gilt für Selbstnutzer ebenso wie für Kapitalanleger, die zum Beispiel eine vermietete Eigentumswohnung als Komponente für ihre private Altersvorsorge suchen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds.