
Die Förderprogramme für den Wohnungsneubau beziehungsweise für den Erwerb von Wohneigentum sollen künftig aus dem neuen Sondervermögen Infrastruktur finanziert werden. Das berichtet die Immobilien Zeitung am 24. Juni 2025 unter Berufung auf eine entsprechende Mitteilung der Bundesregierung. Insgesamt sei vorgesehen, dass mehr als 11 Milliarden Euro aus dem Infrastruktur-Sondervermögen in den Wohnungsbau fließen. Dabei handele es sich zu einem großen Teil um Programme, welche bisher aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) finanziert wurden. Mittel aus dem neuen Topf sollten künftig für die Neubauprogramme „Klimafreundlicher Neubau“ und „Wohneigentumsförderung für Familien“ verwendet werden, außerdem auch für das bislang im Haushalt des Bauministeriums verankerte Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN).
Im Haushaltsentwurf für dieses Jahr sehe der Wirtschaftsplan des Infrastruktur-Sondervermögens vor, dass daraus insgesamt 327 Mio. Euro dem Bauministerium zur Verfügung gestellt werden sollen. Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) habe in diesem Zusammenhang angekündigt, die Förderprogramme neu strukturieren und künftig in die beiden Themenbereiche „Neubau“ und „Sanierung“ gliedern zu wollen. Der gesamte Etat des Bauministeriums für 2025 soll laut Immobilien Zeitung mit 7,4 Milliarden Euro um rund 700 Millionen Euro höher ausfallen als im Vorjahr; für 2026 sei eine weitere Aufstockung auf 7,6 Milliarden Euro geplant. Mehr als drei Milliarden Euro dürfe das Ministerium für Investitionen einsetzen. Der Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) solle in der Woche ab 8. Juli erstmals im Bundestag debattiert werden, der erste Durchgang im Bundesrat sei für den 11. Juli terminiert. Wenn alles gut gehe, könne sich der Bundesrat Ende September abschließend mit dem Entwurf für das laufende Jahr befassen.
„Verlässliche Rahmenbedingungen und ein ausreichend hohes Budget sind die beiden wichtigsten Kriterien für den Erfolg der Wohnungsbau- und Wohneigentumsförderung. Nachdem die Kürzungen und kurzfristigen Änderungen bei den Förderprogrammen in der vorigen Legislaturperiode geradezu verheerende Wirkungen hatten und potenzielle Bauherren ebenso wie Käufer nachhaltig verunsicherten, muss die neue Bundesregierung in dieser Frage dringend ein positives Signal senden. Wenn die Förderung einen nennenswerten stimulierenden Effekt haben soll, müssen Bau- und Kaufwillige darauf vertrauen können, dass sie tatsächlich eine Chance auf die Förderung haben und dass sich die Voraussetzungen und Anforderungen dafür nicht kurzfristig ändern“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds.