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Erschwinglichkeit von Wohneigentum nimmt spürbar zu

Erschwinglichkeit von Wohneigentum nimmt spürbar zu

Die Erschwinglichkeit von Wohneigentum in Deutschland hat sich nach einem Tiefpunkt im Herbst 2022 spürbar erholt, so die Kernaussage des aktuellen Interhyp-IW-Erschwinglichkeitsindex. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Juli 2025 mitteilte, lag der Index im April 2025 leicht oberhalb von 100 Punkten, womit Wohneigentum ist für den im Rahmen des Index betrachteten Modellhaushalt rechnerisch wieder erschwinglich ist. Die Verbesserung sei auf rückläufige Zinsen, Einkommenszuwächse und in Teilen stagnierende oder sinkende Immobilienpreise zurückzuführen, so die Einschätzung des Instituts.

Mit dem Interhyp-IW-Erschwinglichkeitsindex wird die finanzielle Belastung beim Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum auf Ebene der Landkreise sowie der kreisfreien Städte abgebildet, wobei die das Verhältnis zwischen der monatlichen Annuität und dem verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen eines typisierten Modellhaushalts als Basis dient. Dabei markiert ein Indexwert von 100 die Schwelle, von der an die Finanzierung rechnerisch als erschwinglich gilt. Im Herbst 2022 hatte der Index mit 87 Punkten einen Tiefststand erreicht.

Mit Blick auf die aktuelle Situation konstatiert das IW, der Markt bleibe zinsgetrieben und sensitiv gegenüber politischen Impulsen, wie etwa der Ankündigung eines kreditfinanzierten Sondervermögens. Besonders hohe Indexstände seien in strukturschwächeren, oft ländlich geprägten Regionen zu verzeichnen, so beispielsweise in Holzminden (174 Punkte), Anhalt-Bitterfeld und im Salzlandkreis (je 170 Punkte). Dagegen liege der Index in wirtschaftlich dynamischen Regionen mit hoher Wohnraumnachfrage, insbesondere im Süden Bayerns und im Umfeld Münchens nur im Bereich zwischen 50 und 60 Punkten.

Eine überdurchschnittliche Erschwinglichkeit sei auch in mehreren Großstädten zu beobachten, darunter in Wolfsburg (151), Magdeburg (136) und Bremen (126). Für Berlin wird ein Indexstand von 87 Punkten ausgewiesen. Unter den direkt angrenzenden Landkreisen weist der Landkreis Oder-Spree mit 108 Punkten als einziger einen Indexstand von über 100 und damit die höchste Erschwinglichkeit in diesem Bereich auf. „Für potenzielle Käuferinnen und Käufer ist vor allem der Hinweis des IW von Interesse, dass ein strategisches Abwarten nicht zwangsläufig zu besseren Bedingungen führe“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds.