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Nachfrage nach Immobilien in Ballungsgebieten wird die Preise treiben

Nachfrage nach Immobilien in Ballungsgebieten wird die Preise treiben

Die Immobilienpreise werden wieder deutlich steigen, wenn auch regional unterschiedlich: Das prognostizieren Ökonomen laut einer Umfrage des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik. Sie rechnen in den nächsten zehn Jahren mit einem Anstieg der weltweiten Immobilienpreise um jährlich rund neun Prozent. Für Deutschland werden Zuwächse von 7,2 Prozent pro Jahr erwartet, für Österreich von 6,9 Prozent und für die Schweiz von 4,8 Prozent. Die Preissteigerung werde vor allem durch gestiegene Nachfrage und höhere Einkommen getrieben. Auch die Tendenz zum Homeoffice und Angebotsfaktoren wie begrenzte Produktionskapazitäten und höhere Preise für Baumaterialien werden eine Rolle spielen. Als weitere Treiber werden die Geldpolitik der Zentralbanken, Inflation und Regierungspolitik genannt. An der Umfrage beteiligten sich 1.405 Wirtschaftsexperten aus 133 Ländern.

Für Europa sehen die Befragten starke Unterschiede bei den Preisentwicklungen in den einzelnen Regionen voraus. Während in West- und Nordeuropa moderate Preissteigerungen erwartet werden (6,4 bzw. 9,9 Prozent), fallen die Prognosen für Süd- und Osteuropa fast dreimal so hoch aus (18,4 bzw. 14,9 Prozent).

Auch in Deutschland werde es starke regionale Unterschiede bei der Preisentwicklung geben – nach oben wie nach unten. Während die Preise in den Metropolregionen weiterhin steigen, profitieren kleinere Städte nicht von diesem Trend. Der Wohnatlas der Postbank erwartet, dass für fast die Hälfte aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte die Preise für Eigentumswohnungen bis 2035 um mindestens zwei Prozent unter das heutige Niveau fallen. Hintergrund ist das geringe Wohnungsangebot in den Metropolen und Ballungsgebieten, während gleichzeitig in den kleineren Städten Wohnraum leer steht. So dürfte die Angebotsknappheit in Berlin, Köln, Frankfurt, Hannover, Leipzig und Stuttgart erst nach dem Jahr 2030 enden, in Heidelberg, Düsseldorf, Hamburg und München bereits zwischen 2025 und 2028. In Bremen oder Nürnberg dagegen ist aktuell kein verknapptes Angebot zu verzeichnen.

„Nachdem die Immobilienpreise im vergangenen Jahr aufgrund des Zinsanstiegs deutlich gesunken sind, wird die Kurve wieder nach oben gehen. Jedoch gibt es starke regionale Unterschiede, die sich in einem Preisgefälle zwischen Metropolregionen und Kleinstädten bemerkbar machen“, kommentiert Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Die Metropolregionen sind der klare Gewinner. Dort übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot um ein Vielfaches und Immobilieninvestments bieten unabhängig von der aktuellen Marktsituation weiterhin langfristige Chancen. In Verbindung mit viel zu geringen Neubauaktivitäten wird sich die Situation für Wohnungssuchende jedoch weiter verschärfen.“