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Welche Wohnkonzepte sind künftig gefragt?

Wie werden wir in Zukunft wohnen wollen, und wie müssen Wohnungen künftig aussehen, um den Anforderungen potenzieller Käufer oder Mieter zu entsprechen? Mit dieser Frage hat sich Prof. Dr. Thomas Beyerle, Geschäftsführer der Catella Property Valuation GmbH und Head of Group Research bei Catella, in einer aktuellen Analyse beschäftigt. Interessant ist dabei vor allem, dass sich die Präferenzen bei der Wohnungssuche offenbar weitaus weniger spektakulär ändern, als man dies nach den Diskussionen der vergangenen Monate möglicherweise erwartet hätte. Das bestätigt aus einer anderen Perspektive auch die Einschätzungen zahlreicher Experten und Marktteilnehmer zum Büromarkt, wo inzwischen mit weitaus weniger gravierenden langfristigen Veränderungen gerechnet wird als im Frühjahr 2020, nach immer mehr Unternehmen zur Arbeit im Homeoffice übergegangen waren.

Nach Einschätzung von Catella ist die Wohnform den meisten Interessenten wichtiger als die Wohnungsgröße: Es sollten in jedem Fall mehrere Zimmer vorhanden sein. Bezüglich der verfügbaren Fläche sind Wohnungen mit 90 bis 120 Quadratmetern am beliebtesten, bei Ein- und Zweipersonenhaushalten auch 50 bis 75 Quadratmeter. Das wichtigste Ausstattungsmerkmal ist für 57% der Deutschen das Vorhandensein eines Kellers oder eines Abstellraumes, gefolgt von einem Bad mit Dusche (53 Prozent) sowie einem Balkon (50 Prozent).

Veränderte Anforderungen an Wohnungsgrundrisse werden vor allem mit Blick auf die Grundrissgestaltung deutlich. An Bedeutung gewonnen haben beispielsweise die Möglichkeit, einen Arbeitsplatz als festen Bestandteil der Wohnung einzurichten, die Einrichtung einer Rückzugs- oder Lese-Ecke im Wohn- oder Esszimmer, das Vorhandensein eines Balkons sowie Smart-Home-Funktionalitäten. Darüber hinaus wächst auch das Interesse an flexiblem und bezahlbarem „Collaborative Living“, an Wohnformen mit zusätzlichen Nutzungsoptionen, fl­exiblen Wohnmöglichkeiten sowie Co-Living-Konzepten, etwa in Form von Wohngemeinschaften Berufstätiger oder von generationenübergreifendem Wohnen.